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Gehäuse- und Wachstumsschäden

Gehäuse- und Wachstumsschäden, durch Haltungsfehler, Überpopulation oder einfach Stürze, kommen bei Schnecken relativ häufig vor. Die meisten Schäden sind unproblematisch und können durch die Schnecke mit ein wenig Zeit selbst repariert werden. Bei Größeren Schäden benötigen sie allerdings Unterstützung.

Folgen des Crowding-Effekts

Bei einer zu hohen Populationsdichte kann es bei Achatschnecken zu dem sogenannten Crowding-Effekt kommen. Als Crowding-Effekt wird die Regulierung der Populationsdichte durch gegenseitige negative Beeinflussung ab einer bestimmten kritischen Populationsdichte bezeichnet. Der Crowding-Effekt äußert sich beispielsweise in Wachstumsschwierigkeiten, geringerem Futterkonsum, einem verringertem Schalenwachstum und erhöhter Sterberate. Er ist sowohl von der Größe als auch vom Alter der Schnecke unabhängig. Deshalb sollten auch Schlüpflinge nicht in zu kleinen Behältnissen untergebracht werden. Wachstumsschäden durch den Crowding-Effekt sind nicht mehr umkehrbar. Ein Umsetzen der Schnecken in ein größeres Becken kann helfen ...

Lissachatina spec. Crowding

Gehäuseschaden durch Sturz

Wenn Schnecken im Becken auf Erkundungstour gehen, kann es vorkommen, dass sie abstürzen. Meistens fallen die Tiere dabei weich, weil wir darauf achten, keine harten Einrichtungsgegenstände im Becken zu haben. Manchmal fallen Schnecken allerdings ungünstig aufeinander wobei es zu Gehäuseschäden kommen kann. 

Der Umgang mit der Verletzung ist abhängig von dem Ausmaß des Schadens. Kleinere Verletzungen benötigen keine besondere Pflege, da Schnecken dies schnell reparieren können. Größere Schäden können zum Beispiel mit Eierschalen und Leukoplast vorübergehend verschlossen werden, damit kein Dreck in die Wunde eindringt.

Lissachatina spec. Sturz

Delle am Gehäuse

Dellen im Gehäuse sind meistens Folge von Stürzen. Dies passiert eher bei jüngeren Tieren, da ihre Gehäuse noch recht weich sind. Solange die Schnecke fit ist, ist nichts weiter zu unternehmen.

Lissachatina spec. Delle

Apex fehlt

Ein abgebrochener Apex ist eigentlich immer auf einen Sturz zurückzuführen. Fehlt nur ein kleiner Teil, ist nichts weiter zu unternehmen. Ist durch den Bruch der Eingeweidesack sichtbar, kann die Öffnung mit Klarsichtfolie abgedichtet werden. Der Apex wächst nicht wieder nach, aber die Schnecke verschließt die Öffnung mit einer Kalkschicht. Kurz und vorübergehend kann Kalkbrei gefüttert werden.

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Wachstumsschaden

Wachstumsschäden kommen leider sehr oft vor. Sie sind Folge von schwankenden Umweltbedingungen: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Verfügbarkeit von Nahrung oder zu nasses Bodensubstrat. Nasses Bodensubstrat trocknet am Wachstumsrand und führt dort zu Deformationen. Diese Schäden sind nicht umkehrbar und bleiben ein Leben lang. Wachstumsschäden können theoretisch betrachtet auch durch einen Calciummangel ausgelöst werden. Rein praktisch kommt das in Haltung nie vor. 

Lissachatina spec. Wachstumsschaden

Wachstumstreifen

Wachstumsstreifen entstehen durch Wachstumspausen. Der Bereich wird verdickt und ist später als Streifen im Gehäuse sichtbar. Wachstumsstreifen können zum Beispiel durch eine Trockenstarre auftreten. Sie können außerdem Zeichen von widrigen Umweltbedingungen sein, der die Schnecke zu diesem Zeitpunkt ausgesetzt war.

Lissachatina spec. Wachstumsstreifen

Gehäuse wächst bauchig

Ein bauchig wachsendes Gehäuse kann genetisch determiniert und deshalb nicht besorgniserregend sein. Diese Wuchsform wird manchmal auch als umbilicata bezeichnet. Allerdings kann sie auch durch einen Wachstumsschaden verursacht werden. Das Gehäuse wächst rundlich und wirkt sehr stark gestaucht. Dieser Schaden tritt in letzter Zeit wesentlich seltener auf als früher. Er ist nicht umkehrbar.

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Verwittertes Gehäuse

Das Gehäuse ist von einer organischen Schicht, dem Periostrakum, umgeben. Das Gehäuse kann nach Verletzungen durch Kalkeinlagerungen durch innen ausgebessert werden, während das Periostrakum nicht repariert werden kann. Durch Säure und Abnutzung wird das Periostrakum beschädigt, sodass die Farbe des Gehäuses verblasst. Für die Schnecke ist dieser Umstand vollkommen ungefährlich, es ist lediglich ein Schönheitsmakel. Das Verwittern des Schneckenhauses ist vor allem bei älteren Tieren vollkommen normal.

Archachatina spec. Gehäuse verwittert

Säureschaden

Ein echter Säureschaden kommt in der Schneckenhaltung sehr selten vor. Dabei hat sich die äußere Schicht des Gehäuses (Periostrakum) vollständig aufgelöst und erste Teile der zweiten Schicht des Gehäuses (Ostrakum) sind bereits angegriffen. Die Schale hat ihre Farbe vollständig verloren. Ein Säureschaden kommt nur bei Schnecken vor, die sehr lange einem saurem Milieu ausgesetzt sind. Die fehlenden Schichten des Gehäuses sind nicht wiederherstellbar.

Lissachatina spec. Säureschaden

Verletzung der Wachstumsdrüsen

Vertikale Streifen auf dem Schneckengehäuse entstehen durch Verletzungen der Wachstumsdrüsen. Im Jargon werden diese Streifen gerne als "Rallyestreifen" bezeichnet. Im Wachstum werden die Streifen oft schmäler, manchmal lösen sie sich sogar auf. Bereits ausgebildete Streifen hingegen bleiben für immer, stellen für die Schnecke allerdings keine Einschränkung dar.

Lissachatina spec. Wachstumsdrüsen

Wachstumsrand wächst kurvig

Dieser Wachstumsschaden wird im Jargon gerne als smile line bezeichnet. Leider ist es ganz und gar nicht zum Lachen. Solch ein Schaden entsteht, wenn die Schnecke an der Naht nicht mehr richtig anbauen kann. Der Bereich bricht immer wieder weg, während der Rest weiterwachsen kann. Ursachen sind zum Beispiel Stürze oder zu feuchter Boden.

Leichte Schäden kann die Schnecke oft selbst reparieren. Bei größeren Problemen muss der Halter eingreifen. Dafür wird der Bereich der Schale mit z.B. einer Nagelschere so weit entfernt, bis eine Gerade entsteht. In den meisten Fälle hilft es, der Schnecke schnell wieder gut anzubauen. 

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Die AchatSchnecken Kolumne

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