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  • Kalk ist Calciumcarbonat bzw. CaCO3.

  • Durch das Aufkalken des Bodensubstrates wird der pH-Wert angehoben, um eine Beschädigung des Gehäuses zu vermeiden.

  • Geeignet ist: Gartenkalk, Rasenkalk, Dolomitkalk, kohlensaurer Kalk, Düngekalk (der Kalk selbst ist der Dünger!!!) oder Magnesiumkalk (ca 20 Cent/kg). Ebenfalls geeignet, aber wesentlich teurer sind: gereinigtes Calciumcarbonat, Muschelkalk, Algenkalk, Eierschalenpulver oder Futterkalk.

  • Der Hinweis ''basisch wirksame Bestandteile bewertet als CaO'' bedeutet NICHT, dass in dem Kalk CaO, also Calciumoxid enthalten ist. Er gibt lediglich den Neutralisationswert an.

  • Als Futterkalk wird Sepiaschale zur Verfügung gestellt.

  • Eine regelmäßige Fütterung von Kalkbrei wird nicht empfohlen.

Das Wichtigste in Kürze

Kalk

Hier geht's zum Podcast Schneckensprint#05 - Kalk: Alles was ihr wissen müsst: Spotify,  Apple Podcasts, YouTube

Schnecken benötigen Kalk zum Aufbau und der Verdickung ihres Gehäuses, um Schäden zu reparieren und zur Produktion der Eierschalen. Geeignete Kalkversorgung ist für eine gesunde Entwicklung von vor allem Jungschnecken essenziell. Außerdem wird in der Schneckenhaltung Kalk zur Neutralisation unter das Bodensubstrat gemischt.

Die Wahl des richtigen Kalkes ist keine Wissenschaft für sich, denn eigentlich ist es ganz einfach und viel kann man nicht falsch machen. 

 

 

 

 

 

Aufkalken des Bodens

Die meisten Bodensubstrate liegen mit einem pH-Wert von unter 7 im leicht sauren Bereich. Den Schnecken schadet ein leicht saurer Bodengrund prinzipiell nicht. Allerdings kann langfristig das Periostrakum (die äußere Schicht des Gehäuses), Schaden nehmen. Deshalb wird zur Verschiebung des pH-Wertes in einen neutralen Bereich Kalk unter die Erde gemischt.

 

Wir benötigen für unsere Schnecken Calciumcarbonat mit der chemischen Formel CaCO3, oder kurz Kalk. Zum Aufkalken des Bodens ist Gartenkalk aus dem Baumarkt sehr gut geeignet. Man findet ihn dort unter unterschiedlichen Produktbezeichnungen, deshalb kann prinzipiell jeder Kalk verwendet werden und keiner ist besser als der andere. Zum Beispiel: Gartenkalk, Rasenkalk, Dolomitkalk, kohlensaurer Kalk, Düngekalk (der Kalk selbst ist der Dünger!!!) oder Magnesiumkalk (ca 20 Cent/kg). Es gibt ihn als Kugeln oder Pulver. Feiner Kalk mischt sich leichter unter das Bodensubstrat und kann nicht mit Eiern verwechselt werden. Auf der Packungsrückseite ist die Zusammensetzung angegeben, auch Mischungen aus Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat sind geeignet. Lasst euch nicht durch den Hinweise ''basisch wirksame Bestandteile bewertet als CaO'' verunsichern, dies bedeutet NICHT, dass in dem Kalk CaO, also Calciumoxid enthalten ist. Die angegebene Zahl gibt lediglich den Neutralisationswert an. Das Verhältnis von Boden und Kalk sollte ca 1:20 betragen. Pro 20 Liter Erde sollte also ca. 1 Liter Kalk untergemengt werden. Zu viel Kalk kann dem Gehäuse durch eine Art Schmirgelpapiereffekt ebenfalls schaden.

 

Nicht geeignet zum Aufkalken ist beispielsweise Löschkalk. Dabei handelt es sich um Calciumhydroxid mit der Summenformel Ca(OH)2. Ebenso ungeeignet ist Branntkalk bzw. Calciumoxid mit der Formel CaO.

Neben Gartenkalk gibt es eine Reihe anderer Kalke, die verwendet werden können, beispielsweise Eierschalenkalk, Futterkalk oder Algenkalk. Wer eigene Eierschalen mörsern und unter die Erde mischen möchte, sollte bedenken, dass für eine ausreichende Neutralisation mindestens 200 Eierschalen benötigt werden. Futterkalk oder Eierschalenkalk sind in der Anschaffung meistens teuer, deshalb gilt hier: Wenn du es sowieso hast, benutze es. Ansonsten lieber Kalk aus dem Baumarkt. Gereinigtes Calciumcarbonat aus der Apotheke kann ebenfalls verwendet werden. Da der Kalk allerdings ohnehin wieder durch das Vermischen mit dem Boden "verunreinigt" wird, kann das Geld wesentlich besser investiert werden. Mit ca. 4 Euro/kg ist er ca. 20 mal so teuer wie Gartenkalk.

Zum Aufkalken nicht geeignet sind Sepiaschalen. Sepiaschalen bestehen lediglich zu ~30% aus Calciumcarbonat. Der Rest sind verschiedene organische Bestandteile und andere Mineralien. Sie sind relativ hart und das Mörsern ist sehr aufwändig. Für eine geeignete Menge müssten mindestens 200 Schalen pulverisiert werden. Da die Kosten für Sepiaschalen in letzter Zeit stark gestiegen sind, ein teures Vergnügen.

Kalk als Futter

Als Kalkversorgung über das Futter hat sich in der Schneckenhaltung die Sepiaschale etabliert. Man kann sie im Becken verteilen und die Schnecken fressen sie, wenn sie möchten. Sehr kontrovers diskutiert wird auch heute noch die Gabe von Kalkbrei. Kalkbrei ist eine Mischung aus Kalk und Wasser, eine regelmäßige Gabe wurde früher stark empfohlen. Nicht selten wird Kalkbrei zusätzlich mit Geschmacksstoffen gemischt, zum Beispiel mit Babybrei (aus Glässchen). Inzwischen ist man der Meinung, dass durch das regelmäßige Füttern von Kalkbrei eine zu starke Kalkzufuhr stattfindet. Überschüssiger Kalk wird über den Kot oder über den Schleim ausgeschieden, allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Eine dauerhafte Kalkmast kann Einlagerungen in den Organen zur Folge haben. Von einer regelmäßigen Gabe von Kalkbrei raten wir deswegen ab. Er kann allerdings vorübergehend bei sehr starken Gehäuseschäden zugefüttert werden.

Gut zu wissen

  • Sobald eine Schnecke ausgewachsen ist, sinkt ihr Kalkbedarf. 

  • Sogenannter ''Schneckenkalk'' ist nichts anderes als Futterkalk, oft abgefüllt als kleinere Mengen.

  • Es ist nicht notwendig, auf den Kupfergehalt zu achten.

  • Calcium kann auch durch calciumreiche Pflanzen zugeführt werden.

Die AchatSchnecken Kolumne

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